Das Auto
als Feindbild der Gesellschaftsarchitekten:
Verunglimpfung der ungelenkten automobilen
Kommunikation und Freizeitgestaltung als "Droge"
Eine Analyse einschlägiger Geisteshaltungen anhand eines
Interviews des prominenten Verkehrsplaners Prof Hermann Knoflacher in der WIENER ZEITUNG - mit Kommentaren des
webmasters und eingeblendeten Passagen seines (in der WZ unveröffentlichten)
Leserbriefes dazu.
Wiedergabe umfangreicher einzelner Textpassagen des Interviews mit
freundlicher
Genehmigung der Schriftleitung der WIENER
ZEITUNG ("WZ").
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Passagen
aus dem Interview
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Kommentare
des Webmasters
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Würde
ich als Fußgeher aus einer Dose krebserregende Substanzen
versprühen, wäre das strafbar. Zehntausende Autofahrer tun
das aber täglich ungestraft und verkürzen so unsere
Lebenszeit um durchschnittlich zwölf Jahre.
(WZ Interview v 6. Juli 2007, Auszug)
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Sonderbarerweise
findet diese monströse Behauptung keinen Niederschlag in den
Lebenserwartungsstatistiken der Großstädte! Nicht zuletzt
aufgrund der Staus, aber auch aufgrund der hohen Konzentration der KFZ
daselbst müsste sich die behauptete Toxizität in
Großstädten überproportional auswirken. Emissionen
wirken sich an der Quelle am Intensivsten aus, und nicht - etwa
durch atmosphärische Verwirbelung - irgendwo im Umland.
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Auszug
aus dem (nichtveröffentlichen) Leserbrief dazu:
Geradezu übelkeitserregend ist aber seine - zugegebenermaßen
von der WHO übernommene - Behauptung, durch Autos hervorgerufene
Umweltvergiftungen verkürzten die Lebenszeit um 12 Jahre. Dies
steht im krassen Widerspruch zu den Lebenserwartungstatistiken vieler
Städte, zB jenen von München, Köln, Düsseldorf,
deren Werte sich allesamt nicht nennenswert vom mehr oder weniger
grünen Umland (Bundesland) unterscheiden. Sogar Wien, dessen
Institutionen schon seit über 15 Jahren von
marktwirtschaftsfeindlichen Ökologen unterwandert wurden, weist
"nur" eine um rd 1 Jahr verkürzte Lebenserwartung für seine
Bewohner aus. ( - Jetzt wissen wir aber wenigstens, was von den
Raucherstatistiken der WHO zu halten ist!)
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Nein.
Die Gründe für Mobilität sind in jeder Kultur die
gleichen. Wenn wir die Anzahl der zurückgelegten Wege als
Bezugsgröße nehmen, unterliegt der Mensch einer
Mobilitätskonstanz.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Herr
K. negiert hier die Funktionszunahme in modernen, komplexen
Gesellschaften, zB arbeits- und umweltschutzrechtliche
Kontrollaktivitäten, Kongresstourismus, Sozialarbeit,
Verbrechensbekämpfung (auch undercover) etc. Ganz zu schweigen
vom immer vielfältigeren Wirtschaftsleben und jener
Verkehrszunahme, die durch eine Zunahme an verfügbarer Freizeit
eingetreten sein muss. - Moderne elektron.
Kommunikationsmöglichkeiten können dies auch nicht
vollständig ungeschehen machen.
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Die
zweite falsche These lautet:Zeitersparnis durch
Geschwindigkeitserhöhung, welche die Grundlage vieler
Wirtschaftlichkeitsberechnungen in der Verkehrsplanung bildet.
Tatsächlich gibt es keine Zeiteinsparung durch höhere
Geschwindigkeiten! Es steigen nur die Entfernungen bei gleicher Wegzeit.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Das
moderne Leben ist gekennzeichnet durch eine Diversifizierung, daher
- wegen der begehrten Angebotsvielfalt - auch Supermärkte,
Großmärkte,
div. Niederlassungen als mögliche Destinationen; sogar die
Fernmündlichkeit und andere moderne Kommunikationskanäle
lösen zuweilen
einen zusätzlichen Bedarf nach Überbrückung
größerer Distanzen zu
Zwecken der Zusammenkunft aus. |
Der
Philosoph Iwan Iljitsch hat bereits in den sechziger Jahren
nachgewiesen, dass die Zeit, die der Mensch ins Auto und die
zugehörige Infrastruktur investiert, ausreichen würde, um die
gleiche Distanz zu Fuß zurückzulegen – und zwar in einer
wesentlich schöneren und ruhigeren Umgebung.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Selbst
wenn! Zeitersparnis ist ein nachgefragter Wirtschaftsfaktor, so dass es
- anders als früher - berufliche Lebensgrundlage der mit dem
Straßenbau etc Beschäftigten ist, anderen Zeit zu ersparen.
Zudem empfänden es weniger beschaulich Veranlagte als Zumutung,
wesentliche Zeitsegmente ihres Lebens mit dem Betrachten von
Landschaftspanoramen auf der Reise verbringen zu müssen. Der Grund
der Naturverliebtheit ist ja zumeist die Erfahrung, dass der Mensch
noch etwas anderes als ein Konstrukt der Gesellschaftspolitik ist -
dies zu erfahren, bedarf es aber nicht unbedingt der Verklärung
der Wildnis.
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Auszug
aus dem (nichtveröffentlichen) Leserbrief dazu:
Selbst im Vergleich mit einer Zeit kleinstädtischer Strukturen mit
ihren einfachen ökonomischen und sozialen Wechselbeziehungen, in
die sich Prof. Knoflacher offenbar zurücksehnt, stimmen die von
ihm verkündeten Lehrsätze nur zum Teil. Zwar wären dort,
dem rückständigen Entwicklungsstand entsprechend, die
Distanzen zu den wenigen Orten von Relevanz gering, so dass in
Gegenüberstellung zur modernen städtischen Konglomeration
gesagt werden könnte, dass der moderne Bürger trotz Autos
keine Zeitersparnis hätte, da er seine Zielorte über
größere Distanzen ansteuern muss. Wie ist es aber mit
privaten Zusammentreffen außerhalb des eigenen Wohnortes, in 50
oder 100 km Entfernung? Solche Kontakte gab es auch schon ehedem, sie
brachten aber - ohne Auto - zeitraubende Tagreisen mit sich. Meint
vielleicht Herr Knoflacher, "geistige Mobilität" wie etwa eMail,
Telephon, Videokonferenzen könnten das physische Zusammentreffen
ersetzen? - Ich nicht, und zwar auch nicht in asexueller Hinsicht.
Genauso wenig kann auch eine ortsüberschreitende Geselligkeit
unter Zuhilfenahme öffentlicher Verkehrsmittel das Auto richtig
ersetzen. Denn dies bedeutet ja eine fahrplangebundene Mobilität,
also etwa von 19:00 Uhr bis zum letzten Verkehrsmittel um Mitternacht,
obwohl ein Verbleiben bis bspw 2:00 Uhr früh erst die eigentliche,
vertiefende Erlebnisbereicherung verschafft hätte. Umgekehrt
bedeuteten allzu häufige Intervalle von Öffis bis über
Mitternacht hinaus eine zu geringe Auslastung mit hohen Kosten für
den Steuerzahler und einer dementsprechend geringen Energieeffizienz.
Außerdem sind die Öffis knoten-, also haltestellengebunden,
was oft riesige Zeitverluste durch Anmarsch oder Umstiege mit sich
bringt. - Das Ziel der
menschlichen Evolution ist aber nicht, dass der Bürger als
Objekt eines Zivilisationsspieles von Gesellschaftsplanern verkommt,
sondern dass die Einzelnen immer zahlreicherer Freiheitsgrade
teilhaftig werden. Ein Maß dieser graduellen Zunahme an Freiheit
ist die Zeit, die dem Einzelnen zu privaten Zwecken zur Verfügung
steht, somit die - effektive - Freizeit.
Was Herr Knoflacher darüber hinaus verdrängt, ist die
Diversifikation der modernen Gesellschaft. Sie spiegelt die Vielfalt,
ja die Einzigartigkeit jedes Individuums wieder. Wer meint, die
Bereitstellung von Infrastruktur für den Individualverkehr schaffe
nur noch mehr Individualverkehr, der meint damit in letzter Konsequenz
zugleich, der Bürger brauche die Vielfalt nicht, und dass den
Wünschen einer Mehrheit von Konsumenten nicht entsprochen werden
bräuchte. Diese Vielfalt bedingt nämlich eine Fülle von
Wirtschaftbeziehungen auch des Endverbrauchers, die nicht durch den
Besuch des Greislers um's Eck oder des Sanitärinstallateurs um's
zweite Eck befriedigt werden können. Bekämpft eine Stadt wie
Wien nun den Individualverkehr, ist der Konsument gezwungen,
große Einkaufszentren am Stadtrand aufzusuchen ( - nein, ich
kaufe keine exotische Früchte aus Übersee, ganz nebenbei)
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Ein
Kind wird durchs Auto in seiner gesamten Mobilität radikal
eingeschränkt. Es darf nicht auf oder über die Straße
gehen, darf nicht überall spielen, wird stundenlang in die Enge
eines Autos gesperrt und dort auch noch festgeschnallt.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
So
viele Sport- und Bewegungsmöglichkeiten, nebst den spielerischen
Beschäftigungsmöglichkeiten zuhause, plus dem
Informationsangebot ebendort, hat es noch nie für Kinder gegeben.
Zudem waren die dreckigen Straßen vor über 100 Jahren
ungesund und der Sicherheit für Kinder erst recht nicht
zuträglich, weil es ja Verkehr mit Pferdefuhrwerken gab.
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Würde
die Realität des Verkehrs, nämlich der Stau, gezeigt werden,
wäre kein Mensch so dumm, ein Auto zu kaufen.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Das
ist eine beachtenswerte Aussage! K. hält die Autokäufer
wirklich für so dumm, dass sie sich von der Werbung zum Autokauf
bewegen ließen und der häufigen Wirklichkeit von Staus nicht
gewärtig wären - nicht einmal beim wiederholten Autokauf!
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Ja,
weil Autofahrer auch noch eine andere Art von Freiheit genießen,
die Rechtsfreiheit. Im Gegensatz zu allen anderen Menschen dürfen
sie die Umwelt straffrei verlärmen, verunreinigen und die
öffentliche Sicherheit gefährden.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Ein
beachtliches Defizit an Geschichtskenntnissen des Herrn K. -
Städte waren auch ohne Autos nie leise oder staub- u schmutzlos.
Heute werden sie zunehmend wieder von Schanigärten, Events und
Umzügen der alternativen Art beschallt, die Vision von der
flüsterleisen Stadt ist offensichtlich nur ein
Propagandainstrument gegen Autos gewesen.
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Jeden
Tag werden auf Österreichs Straßen zwei Menschen
getötet.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Weil
durch Österreich viele wichtige Transitrouten Europas führen.
Zugleich verunglücken im Zusammenhang mit anderen Tätigkeiten
pro Tag zusätzlich mindestens 3 Menschen in Ö tödlich.
In
Anbetracht der Häufigkeit der automobilen Fortbewegung handelt es
sich also um eine normale Relation, die nur verändert werden
könnte, würde man dem Bürger auch in anderen Bereichen,
wie Sport, Heimwerkertätigkeit, Erwerbsleben etc. jegliche
Handlungsfreiheit nehmen - am Ende einer solchen Entwicklung
stünde der Menschenstall.
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Unser
Problem ist der aufrechte Gang. Wir benötigen
verhältnismäßig viel Muskel- und Steuerungsenergie zur
Stabilisierung unseres Körpers. Denken Sie nur an die
Bewegungsschwierigkeiten unter Alkoholeinfluss. Im Auto hingegen
verbrauchen wir nur ein Sechstel unserer Körperenergie und haben
außerdem den Eindruck, wahnsinnig schnell und stark zu sein.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Verhält
es sich etwa mit der Fortbewegung in Öffis anders?
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Sie
meinen, das Auto hat die Evolution zunichte gemacht?
Nein, aber viele menschliche Errungenschaften der letzten Generationen
sind durch das Auto zerstört worden.
Führt uns also das
Auto in den Untergang?
Das würde ich so nicht sagen, denn der kulturelle Untergang ist
meiner Meinung nach kein wirkliches Problem. Damit bricht ja nur eine
sehr späte Evolutionsschicht weg. Viel schlimmer sind die
fortlaufenden, strukturellen Zerstörungen, die das Auto anrichtet.
Sowohl die Umwelt als auch die Familie werden nachhaltig zerstört.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Eine
Stichhaltigkeit der behaupteten strukturellen Zerstörungen und des
kulturellen Niederganges würde voraussetzen, dass es früher
besser war.
Dem ist aber nicht so, wie auch die nachfolgenden Stellen
aufzeigen.
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Das
Auto zerstört Familienstrukturen? Selbstverständlich,
keine
Frage! Es ist viel einfacher, mit einem Auto zu leben als mit einer
Familie.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Wer lebt schon mit dem
Auto? - Lebt Herr K. vielleicht mit der Straßenbahn
statt mit Angehörigen? Besuchen nicht viele ihre Angehörigen
mit dem KFZ? |
Die
Familie hat trotz aller Geborgenheit die unangenehme Eigenschaft, dass
man sich permanent mit den anderen Familienmitgliedern
auseinandersetzen muss. Das kann man sich mit dem Auto weitgehend
ersparen.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Außer
die lieben Kleinen können auf die autofreie Straße spielen
geschickt werden! - Das Gleiche kann übrigens auch über das
nicht zurückredende Haustier gesagt werden, oder über das
isolierte Elitenleben jenes Journalistenklüngel vom ORF, das Herrn
K. & Konsorten seit 15 Jahren unterstützt und aufgebaut hat.
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Auszug aus dem
(nichtveröffentlichen) Leserbrief dazu:
Auch dass er sich die Ehe als etwas, dem die Frau seit 50 Jahren zu
entfliehen trachtet, nämlich als Ehegefängnis, vostellt, ist
beachtenswert. Bei ihm allerdings in der Variante, dass nicht einmal
Mann und Frau *zusammen* Bekannte zu einem heiteren Abend aufsuchen
dürfen sollten.
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In
Anbetracht der Bedingungen, die sich der Mensch für das Auto
geschaffen hat, ist Autofahren eindeutig die angenehmste Form der
Mobilität und daher durchaus rational. Betrachten Sie im Vergleich
dazu die Bewegungsmöglichkeiten der Fußgänger.
Gehsteige in ihrer heutigen Form sind doch ein Witz! 7000 Jahre lang
durfte der Fußgeher die gesamte Straßenfläche
beanspruchen!
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
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Auszug aus dem
(nichtveröffentlichen) Leserbrief dazu:
Seitenweise könnte über die verqueren Vorstellungen Herrn
Knoflachers noch geschrieben werden, so etwa über seine
lächerliche Larmoyanz, dass Fußgänger durch die
asoziale Gattung "Autofahrer" an den Rand gedrängt würden.
Ich als zeitweiliger Fußgänger brauche seltsamerweise nie
mehr als 20 cm Abstand links und rechts. Jahrtausendelang waren die
Straßen der Städte zudem schmäler als viele heutige
Gehsteige (beiderseits).
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Seinerzeit
hat man mir prophezeit, dass meine Idee, die Kärntnerstraße
zur Fußgängerzone zu machen, ihren wirtschaftlichen Tod
bedeuten würde. Später sagte man mir, dass Radfahren für
die Wiener vollkommen unattraktiv sei und dass eine Beschleunigung des
öffentlichen Verkehrs durch aufgepflasterte Haltestellen eine
Revolution der Autofahrer auslösen würde. Angeblich war all
das unpopulär.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Die
Revolution ist nicht gekommen, weil dem Bürger via Patschenkino
maßlose Übertreibungen serviert wurden, auf dass er sich
schäme ob der Sündhaftigkeit seines Autogebrauchs und ja
nicht aufbegehre.
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Auszug aus dem
(nichtveröffentlichen) Leserbrief dazu:
Auch dass die Innere Stadt in Wien heute zunehmend eher von
souvenirjagenden Touristenhorden heimgesucht wird und dort
Traditionsgeschäfte tendenziell schließen, bedürfte
einer Erwähnung.
[Nachtrag:] Gemütliche Lokale verschwinden dort, ästhetisch
kahl und funktionell gestaltete Eisdiehlen treten an deren Stelle.
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Lässt
sich das Problem ihrer Meinung nach über den Benzinpreis
lösen?
Nein! Jede Benzinpreiserhöhung ist eine rein symptomatische
Behandlung und führt automatisch in die soziale Falle. Wenn sich
Reiche Benzin leisten können und Arme nicht, bleibt das
Verkehrsproblem ungelöst und verschärft die soziale
Ungerechtigkeit. Man muss beim Parkplatz und beim Weg dorthin ansetzen.
Wenn man Parkplätze punktuell, wie die Haltestellen des
öffentlichen Verkehrs, anordnet, entstehen autofreie Bereiche mit
hoher Lebensqualität. Wer ruhig schlafen will, geht dann halt ein
Stück weiter bis zu seinem Auto. Und wer das Auto vorzieht, muss
eben dort wohnen, wo es laut ist und stinkt.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Herr
K. vergisst dabei den prosaischen, aber für die Geldbörse des
Autobesitzers nicht unerheblichen Umstand, dass ein modernes Auto
für Stadfahrten viel weniger an Treibstoffkosten verbraucht als
die Tickets der Öffis kosten. Und natürlich, dass mehrere
Wege vereinigende Stadtfahrten mit den Öffis um ein Vielfaches
länger dauern - wenn man nur den gröbsten
Staugefährdungen aus dem Weg geht.
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Lässt
sich denn eine Umorganisation der Parkflächen gesellschaftlich
überhaupt durchsetzen?
Meine Aufgabe als Planer ist es, Verantwortung
zu übernehmen. Das
heißt, ich muss die Gesellschaft vor schädlichen
Entwicklungen schützen. Der Mensch verhält sich zum Auto wie
Hämoglobin zu Kohlenmonoxid. Er sucht die Verbindung, ohne die
Konsequenzen zu bedenken, auch wenn ihn das Auto auf Dauer tötet!
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Erdrückende
Umarmungen: Symptomatisch für eine totallitäre Herrschaft, in
der die Herrschenden sich Verantwortung anmaßen und Gesinnung ein
Unwort ist, weil es ja ohnehin nur die EINE Objektivität des
"großen Bruders" gibt. - Auf Grundsätze, wie etwa jenen,
dass
das Recht vom Volke ausgeht, kann dann konsequent gepfiffen werden,
würde dies doch Gesinnung der Bürger voraussetzen.
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Und
wir müssen deutlich langsamer werden. Nur eine
Geschwindigkeitsreduktion kann die Umwelt, aber auch lokale
Wirtschaftsstrukturen nachhaltig schützen. Für kleine,
regionale Betriebe sind internationale Verkehrssysteme ja nutzlos, denn
diese bevorzugen zentral angesiedelte Großbetriebe.In Wahrheit
baut Österreich seit 30 Jahren eine Verkehrsinfrastruktur für
ausländische Großkonzerne und wundert sich, dass die lokale
Wirtschaftstätigkeit leidet.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Was
soll man dazu sagen? Ein Greisler bräuchte also keine Autobahnen,
weil die Molkerei gleich nebenan wäre? Auch der Tischler
hätte den Forst, die Beschlägefabrik, und den Metallbergbau
gleich neben seiner Manufaktur? - Lächerlich!
Weshalb waren schon im Altertum gut ausgebaute Verkehrswege von
Bedeutung?
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Was
ist Ihre Vision für Wien in 50 Jahren?
Der Bereich innerhalb des
Gürtels wäre frei von motorisiertem Individualverkehr und
parkenden Autos. Das wäre nicht allein für zukünftige
Betriebe sehr attraktiv. Und die Stadt würde
wieder in Frieden mit dem Land leben, das ja derzeit mit
Zweitwohnsitzen von Städtern äußerst aggressiv
okkupiert ist.
(WZ
Interview v 6. Juli 2007, Auszug) |
Genial
- wer sich's leisten kann, macht dann natürlich seinen
Zweitwohnsitz zum Hauptwohnsitz, die Firmen ziehen auf die grüne
Wiese, und Wien verbleibt Herrn K. und Konsorten zur ungeteilten Hand.
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Auszug aus dem
(nichtveröffentlichen) Leserbrief dazu:
Jedenfalls ist gerade den Familien in der Stadt nicht zuzumuten, den
ganzen Tag lang mit Öffis durch die Stadt zur Befriedigung ihrer
Konsumbedürfnisse herumzupilgern, weil halt die
Fahrplanintervalle, die Ortsgebundenheit der Haltestellen und
Zeitverluste durch Fußmärsche und Umstiege dies bedingen -
ganz abgesehen davon, dass die Öffis keinen Kofferraum bieten.
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Schlussfolgerung:
Herr Prof
Knoflacher, wenn der Mensch für Sie vornehmlich
Fußgänger ist, weshalb machen Sie sich nicht für einen
Abbau auch der öffentlichen Verkehrsmittel stark, anstelle der
ständigen Heranziehung von PKW-Besitzern zur Finanzierung und
Attraktivitätssteigerung der Öffis, noch dazu in grob
eigentumsverletzender Weise?!?
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